Linksrum - Woche 48/2018

Grossratsgeflüster

zugespitzt

Grossratsgeflüster vom 21. November 2018

Erstmals wieder Löhnerhöhung

von Christine Steiger, Kantonsrätin Steckborn

Nach vier Jahren können die Thurgauer Staatsangestellten erstmals wieder auf mehr Lohn hoffen ...so die Originalmitteilung der SDA nach der letzten Grossratssitzung.

An der Eintretensdebatte waren Voten vor allem aus der rechten Ratsecke zu hören, die den Staatsangestellten unterstellen, Lohn zu beziehen, ohne etwas zu arbeiten, oder wenn sie dann arbeiten, dann sowieso eher schlecht. Schon im Sommer wurde in Richtung Personal geschossen und die kantonale Verwaltung gar als "geschützte Werkstatt" bezeichnet, was Regierungsrat Stark dezidiert zurückwies. Oder auch die ständige Leier, dass man beim Kanton mehr verdiene als in der Privatwirtschaft, was zu verhindern sei. Nun wurde seitens eines Vertreters der SVP ein Antrag auf Pauschalkürzung beim Personalaufwand gestellt. Fakt ist, dass der Kanton Thurgau eine kantonale Verwaltung hat, die schweizweit eine der günstigsten ist. Gesamthaft gesehen, wird in der Verwaltung auch gut und effizient gearbeitet. Diejenigen, die ihre Leistungen nicht bringen können oder wollen, werden im Einzelfall entsprechend bewertet. Aus Fehlleistungen Einzelner sämtliche Angestellte um die längstens wohlverdiente generelle Lohnerhöhung zu prellen, ist ohnehin der falsche Weg. Wertschätzung - auch finanzieller Natur - spornt zu Leistungen an.

Wie gesagt, die Verwaltung arbeitet günstig. Noch günstiger geht es nur noch mit Leistungsabbau und das ist nicht zum Wohle des Kantons.

So hoffe ich, dass die personalfeindliche Position kein Gehör und die generelle Lohnerhöhung eine komfortable Ratsmehrheit findet.

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