Linksrum Woche 33/2016

Persönlich

zugespitzt

Barbara Kern - die Kämpferin für den Thurgau

von Fiona Feuz

Barbara Kern steht seit knapp 20 Jahren für die SP Thurgau an vorderster Front. 2010 wurde sie als erste Frau zur Präsidentin der SP Thurgau gewählt. Dieses Amt gibt sie nun ab. Kämpfen aber, wird sie noch lange.

Ihre Motivation: Weniger altmodisch und konservativ

Barbara Kern begann ihre Polit-Karriere, nachdem sie nach 24jähriger Abwesenheit Zweck ihren Ausbildungen in Pflege und Anästhesie im Kanton Zürich wieder zurück in ihren Heimatkanton gezogen ist. "Ich empfand den Thurgau im Vergleich zu Zürich als altmodisch und konservativ. Ich habe gemerkt, ich muss mich einsetzen, damit sich etwas ändert." So hat sie im Jahr 1997, nachdem sie kurz bei den Grünen geschnuppert hatte, sich voll und ganz für die SP entschieden. Und seit da ist Barbara Kern aus der Partei nicht mehr wegzudenken. Erst kam sie in den Kreuzlinger Gemeinderat, dann 2004 in den Kantonsrat und im Jahr 2010 wurde sie zur Präsidentin der SP Thurgau gewählt.

Ihre Arbeit: schönste Aufgabe und knallharter Knochenjob

Als Präsidentin in der SP Thurgau konnte Barbara Kern mehr Einfluss nehmen und sich politisch voll einsetzen. Aber es war auch eine Umstellung, plötzlich war sie eine öffentliche Person und musste für jegliche Anfragen immer erreichbar sein. "Präsidentin zu sein ist eine schöne Aufgabe, aber auch ein knallharter Knochenjob", sagt sie selbst. Es gab frustrierende Momente, aber auch viele inspirierende Augenblicke, wie der Kantonsratswahlkampf 2012 als drei der verlorenen sechs Sitze wieder zurückgewonnen wurden, oder aber die sensationelle Wiederwahl von Cornelia Komposch. Auch hat Barbara Kern die Beziehung mit der JUSO sehr geschätzt und die Zusammenarbeit genossen. "Sie sind die politische Zukunft, sie sind wichtig für unseren Kanton und unsere Partei."

Ihre Vision: Mehr Rot

Auch ohne die Arbeit als Präsidentin bleibt Barbara Kern dem Kern der Sache treu. Mit ihren Aufgaben im Stadtrat und im Kantonsrat wird sie weiterhin für "Mehr Rot", mit dem Ziel, die sozialdemokratische Politik im Thurgau zu fordern und zu fördern. "Der Thurgau ist einer der landschaftlich schönsten Kantone der Schweiz, aber politisch ist es manchmal schon ein schwieriges Pflaster." Barbara Kern ist es wichtig, dass die SP in der Öffentlichkeit in Zukunft mehr und besser präsent ist, damit der Thurgau ein Kanton mit mehr Offenheit wird.

Ihr Interesse: das Land der Philosophie

Wenn Barbara Kern einmal nicht für die SP unterwegs ist, könnte es sein, dass man sie in ihrer Wahlheimat Griechenland findet. Denn neben der Leidenschaft für die Partei, liebt Barbara das Land von Herkules und Zeus über alles. Seit 1989 besucht sie die Insel Korfu jedes Jahr und spricht fliessend griechisch. So hat Barbara noch zwei Ziele für die Zeit nach der Pensionierung: Sie möchte ihr Studium in Neu Griechisch abschliessen und sich in Griechenland niederlassen.

Aber bis dahin kämpft sie weiter unter anderem mit AC/DC in den Ohren für einen offenen, sozialdemokratischen Thurgau.

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